InsightsDigitale TransformationKI‑gestützte Retourenprognosen verbessern Prozesse und Kosten im E‑Commerce

KI‑gestützte Retourenprognosen verbessern Prozesse und Kosten im E‑Commerce

KI‑gestützte Retourenprognosen verbessern Prozesse und Kosten im E‑Commerce

Retouren gehören zu den teuersten Problemen im E-Commerce, besonders in der DACH-Region, wo Kundinnen und Kunden hohe Serviceansprüche haben und gesetzliche Vorgaben wie das Widerrufsrecht klar definiert sind. Moderne KI-gestützte Retourenprognosen helfen dir, diese Kosten systematisch zu senken. In diesem Artikel erfährst du, wie die Technologie funktioniert, welche Daten du benötigst und wie du sie in bestehende Systeme wie Shopware, ERP oder POS integrierst.

Warum Retourenprognosen für Händler in der DACH-Region so relevant sind

Die Retourenquote liegt in Mode, Sport und Lifestyle häufig bei 30 bis 60 Prozent, ein enormer wirtschaftlicher Faktor. Steigende Logistikkosten, nachhaltige Verpackungsanforderungen und ein wachsender Wettbewerbsdruck verschärfen die Lage zusätzlich. KI-gestützte Prognosen helfen dir dabei, Retouren nicht nur zu analysieren, sondern vorherzusagen, und so Prozesse anzupassen, bevor Kosten entstehen.

Wie KI-basierte Retourenprognosen funktionieren

Ein praxistaugliches Retourenmodell nutzt historische und aktuelle Daten, um Muster zu erkennen. Typische Datenquellen sind:

  • Produktdaten (Material, Passform, Varianten, Bewertungen)
  • Kundendaten (Bestellhistorie, bevorzugte Größen, Kaufverhalten)
  • Transaktionsdaten (Zahlungsart, Warenkorbzusammensetzung, Lieferoptionen)
  • Kontextdaten (Saison, Wetter, Kampagnen, Preisaktionen)

Die Modelle nutzen Machine-Learning-Verfahren wie Gradient Boosting oder neuronale Netze, um die Wahrscheinlichkeit einer Retoure pro Bestellung oder Produkt zu berechnen. Für DACH-Händler ist besonders wichtig, dass diese Modelle DSGVO-konform laufen, entweder vollständig anonymisiert oder auf Infrastruktur, die in der EU betrieben wird. Viele Unternehmen setzen dabei auf eigene On-Premise- oder Private-Cloud-Lösungen.

Typische Anwendungsfälle: Wo KI wirklich Einsparungen bringt

Aus Gesprächen und Projekten mit Händlern in Deutschland, Österreich und der Schweiz zeigt sich: Der größte Nutzen entsteht, wenn Retourenprognosen direkt in operative Prozesse einfließen.

1. Produktdetailseiten dynamisch optimieren

Wenn die KI erkennt, dass bestimmte Produkte überdurchschnittliche Retouren generieren, kann dein Shop automatisch reagieren, beispielsweise mit:

  • Hinweisen zu Passform und Größenempfehlungen
  • Optimierten Bildern oder ausführlicheren Texten
  • Alternativartikeln, die besser passen

Das reduziert unnötige Bestellungen und verbessert gleichzeitig die Kundenzufriedenheit.

2. Pricing und Promotions gezielt steuern

Produkte mit hoher Retourenwahrscheinlichkeit sind teurer als sie aussehen, denn jede Rücksendung kostet Verpackung, Zustellung, Prüfung und potenzielle Wertminderung. KI-basierte Retourenprognosen helfen dir, Promotions besser zu steuern und so margenstarke Kampagnen zu gestalten.

3. Lager und Fulfillment optimieren

Wer Retouren versteht, kann Lagerstrukturen verbessern: Produkte mit hohem Retouremuster werden anders geprüft, schneller wieder eingebucht oder direkt für Second-Life-Kanäle reserviert. Viele Händler koppeln diese Prognosen mit ERP-Systemen oder modernen POS- und Kassensystemen wie sie Qubix entwickelt (POS-Lösungen).

4. Customer Service entlasten

KI kann Bestellungen mit hoher Retourenwahrscheinlichkeit markieren und dem Service-Team aktiv Hinweise geben. Dadurch wird die Kommunikation präziser, etwa durch automatisierte Empfehlungen zur richtigen Größe oder Materialhinweise.

So integrierst du Retourenprognosen in Shopware und bestehende Systemlandschaften

Viele Händler in der DACH-Region setzen auf Shopware 6, ERP-Systeme wie Microsoft Dynamics oder SAP sowie POS-Systeme mit eigener API. KI-Prognosen können über folgende Wege integriert werden:

  • API-Integration: Das Modell wird über Microservices bereitgestellt und kommuniziert mit Shop, ERP und CRM.
  • Plugin-Ansatz: In Shopware 6 lassen sich Modelle direkt in Produkt- und Checkout-Module einbetten.
  • Datenpipeline: Über ETL-/ELT-Prozesse werden relevante Daten regelmäßig synchronisiert.

Qubix setzt in Projekten häufig auf flexible Integrationsarchitekturen (Leistungsübersicht), die KI, Commerce-Plattformen und operative Tools verbinden.

Was du für eine erfolgreiche Umsetzung brauchst

Bevor du ein KI-Retourenmodell einführst, solltest du folgende Punkte prüfen:

  • Hast du strukturierte, hochwertige Produkt- und Bestelldaten?
  • Gibt es klare Prozesse für Retourenhandling und Datenerfassung?
  • Ist deine technische Infrastruktur bereit für API-Integrationen?
  • Bedenkst du DSGVO-Konformität und Datensparsamkeit?

Viele Mittelständler starten mit einem Pilotprojekt, z. B. nur für eine Produktkategorie oder ein Land, bevor sie das System skalieren.

Fazit: KI-basierte Retourenprognosen sind ein realer Wettbewerbsvorteil

DACH-Händler, die KI zur Retourenprognose einsetzen, sehen in der Regel innerhalb weniger Monate klare Effekte: geringere Logistikkosten, weniger Kundenfrust und bessere Margen. Die entscheidende Frage lautet nicht mehr, ob sich der Einsatz lohnt, sondern wann du startest. Wer jetzt investiert, verschafft sich einen Vorsprung – operativ, finanziell und beim Kundenerlebnis.

Wenn du Fragen zu diesem Thema hast oder Ideen für dein nächstes Digitalprojekt besprechen möchtest, melde dich gerne über unser Kontaktformular.